Arbeitsgruppen zum Klimaschutz-Managementkonzept

Nachricht 04. März 2024
Die Photovoltaikanlage auf der St. Paulus Kirche in Buxtehude. Foto: C. Haar-Rathjen

Das im Klimaschutzgesetz des Bundes festgesetzte Ziel der Klimaneutralität bis 2045 ist auch für die Kirchen verbindlich. Der Kirchenkreis ist durch die EKD-Klimaschutzrichtlinie verpflichtet, bis 2035 80 Prozent der Treibhausgase (THG), die in den Kirchengemeinden anfallen, zu reduzieren. Vergleichspunkt hierfür ist der Ausstoß von Treibhausgasen (THG) im Jahr 2023.

Rüdiger Graeger, Präsident der Kirchenkreissynode, leitet bei der Kirchenkreissynode Ende Februar in Harsefeld die Bildung von Arbeitsgruppen zu einzelnen Themenfeldern ein und erläutert die weiteren Schritte: „Anschließend soll die jährliche Reduktion bei 2 Prozent liegen, um Ende 2045 die Netto-THG-Neutralität zu erreichen. Gemessen und überprüft wird das in den Sektoren Gebäudeenergie und Mobilität. Emissionen dieser Sektoren werden bilanziert.“

Auch in den Bereichen Landnutzung, Erzeugung von regenerativem Strom, Beschaffung und Bauen sind Ziele zu definieren und Maßnahmen umzusetzen. Diese werden aber nicht in die Treibhausgasbilanzierung aufgenommen werden.

In der folgenden Reihenfolge sollen Maßnahmen umgesetzt werden: Verminderung des Energieverbrauchs - Steigerung der Energieeffizienz - Ersatz fossiler durch erneuerbare Energieträger.

Managementkonzepte bilden den verpflichtenden Rahmen für das Vorgehen. Sie integrieren die kirchlichen Verwaltungen, die Kirchengemeinden, andere kirchliche Körperschaften sowie die Kirchenkreise als Managementebene. Damit ist der Kirchenkreis verantwortlich für die Erstellung der Konzepte und den kontinuierlichen Verbesserungsprozess.

Arbeitsgruppen für ein Klimaschutzmanagementkonzept machen sich ans Werk

Unter diesen Voraussetzungen bildeten sich während der KKS-Sitzung Arbeitsgruppen zur Erstellung eines Klimaschutzmanagementkonzepts, das bis Ende des Jahres beschlussreif sein soll.

Im Bereich Energiemanagement ist der Kirchenkreis bereits auf einem guten Weg: Alle elf Gemeinden haben mittlerweile durch Energieberater:innen eine Bestandaufnahme erstellen lassen. Unter Federführung einer Fachfirma wird für alle kirchlichen Gebäude im Kirchenkreis ein Heizkataster erstellt, mit dem Ziel die Energieeffizienz zu optimieren und die THG-Reduzierung zu erreichen.

Die meisten Gemeinden pflegen ein grünes Datenkonto, mit dem das Energiecontrolling des Gebäudemanagements erfolgt.

Andrea Hasenbeck aus dem Kirchenamt Stade erinnert in ihrem Bericht zum derzeitigen Stand des Gebäudebedarfsplans für Pfarr- und Gemeindehäuser daran, dass jährliche Energieberichte mit den Verbräuchen und Verbesserungsvorschlägen die Voraussetzung für landeskirchliche Zuschüsse bei energetischen Maßnahmen sind. Die jetzige Auslastung und zukünftige Nutzungsabsichten der Gebäude oder avisierte Veräußerungen in einigen Gemeinden müssten noch festgestellt, beschlossen und dem Kirchenamt mitgeteilt werden.

Seit 2008 können mit landeskirchlichen Sondermitteln bauliche Maßnahmen zur energetischen Ertüchtigung an kirchlichen Kerngebäuden gefördert werden, die nach der Gebäudebedarfsplanung der Kirchenkreise mittel- bis langfristig im Bestand der Kirchengemeinden verbleiben.

Die Landeskirche stellt für die Haushaltsjahre 2023/24 wieder ca. 2,2 Mio. Euro je Haushaltsjahr Mittel bereit, aus denen Maßnahmen von Kirchengemeinden zur energetischen Ertüchtigung von Bestandsgebäuden und zur Verringerung von CO2- Emissionen unterstützt werden können. Diese Mittel werden nach einem speziellen Schlüssel an die Kirchenkreise verteilt.

Beantragte Baumaßnahmen habe der Kirchenkreis durchweg genehmigt. Es zeichne sich in Bezug auf die Gemeindehäuser kein Sanierungsstau ab, allerdings gebe es dringenden Handlungsbedarf bei einigen Pfarrhäusern, ergänzt Frank Fohrmann, Vorsitzender des Bau- und Finanzausschusses.

Da der Kirchenkreis nach dem Abschluss des Verkaufsverfahrens der Kapelle in Dollern keine weiteren Sakralgebäude veräußern werde – mit elf Kirchen hat der Kirchenkreis Buxtehude landeskirchenweit die wenigsten – müsse der Gebäudebedarf hier in absehbarer Zeit nicht angepasst werden.

Zuletzt hatten die beiden St.-Petri-Kirchen in Mulsum und in Buxtehude ihre Heizkonzepte modernisiert und dabei an einem wissenschaftlich begleiteten Förderprogramm teilgenommen. In der Kirche in Mulsum wird seit dem Herbst 2023 ausschließlich eine nachhaltige Pelletheizung betrieben. Dort steht nun außerdem ein neues und energieeffizientes Lichtkonzept kurz vor der Fertigstellung.

Christa Haar-Rathjen