Zeit es besser zu machen: KKS startet Abstimmungsprozess über ein Schutzkonzept gegen sexualisierte Gewalt
Apensen. Bei ihrer Sommertagung am 12. Juni beschloss die Kirchenkreissynode des Ev.-luth. Kirchenkreises Buxtehude zunächst eine neue Hauptsatzung. Die wichtigsten Änderungen sind eine stärkere Berücksichtigung der Regionen bei der Entsendung von Synodalen. Die KKS beschloss auch über die Anzahl der gewählten Mitglieder. Diese beträgt nun 43 Synodale. Bis zu elf weitere Personen können von der KKS berufen werden.
Mit der neuen Hauptsatzung wird künftig die Superintendentur-Pfarrstelle dem Kirchenkreis zugeordnet, sodass der Superintendent nicht mehr Mitglied im Kirchenvorstand von St. Petri Buxtehude ist. Unabhängig davon bleibt St Petri seine Predigtstätte. Diese Regelungen treten 2025 in Kraft.
Schutzkonzept gegen sexualisierte Gewalt und Kindeswohlgefährdung als zentrales Thema
Nicht erst die im Januar veröffentlichte EKD-weite ForuM-Studie habe das Versagen kirchlichen Handelns früher und heute im Umgang mit dem Thema sexualisierte Gewalt gezeigt. Unter diesem Hinweis führten Superintendent Martin Krarup und Kreisjugendwartin Karen Seefeld in einen Abstimmungsprozess über ein Schutzkonzept ein. „Jetzt ist es an der Zeit, es besser zu machen.“, so Krarup.
2021 hatte die Ev.-luth. Landeskirche Hannovers Grundsätze verfasst, nach denen jeder Kirchenkreis nach den Vorgaben aus den Landkreisen ein Schutzkonzept auf den Weg bringen soll.
Ein bereits 2019 im Kirchenkreis Buxtehude in Kraft getretenes Kindeswohlschutzkonzept soll jetzt in ein integriertes Konzept überführt werden, das den Schutz aller Generationen vor sexualisierter Gewalt einbezieht.
Verantwortliche der beiden Kirchenkreise Buxtehude und Stade haben in einer Steuerungsgruppe, bestehend aus den Superintendenten, der Mitarbeitervertretung (MAV), den Kirchenkreisjugendwart:innen, dem Geschäftsführer des Diakonieverbandes und der Kirchenamtsleitung einen Konzept-Entwurf erarbeitet, der zunächst der „Fachstelle Sexualisierte Gewalt“ der Landeskirche zur Prüfung vorlegt wird. Alle Arbeitsbereiche kirchlichen Handelns sind dabei berücksichtigt worden. Bis zum 6. September kann das Konzept anschließend auf der Intranet-Plattform der Landeskirche, „intern-e“, von den Synodalen, den Kirchenvorständen und allen Mitarbeitenden eingesehen und kommentiert werden. Die Steuerungsgruppe wird die Vorschläge einarbeiten. Daraufhin soll es auf den Herbstsitzungen der beiden Kirchenkreissynoden beschlossen werden.
Nach einer aktualisierten Risikoanalyse aller Arbeitsbereiche werden die Kirchengemeinden ihrerseits Schutzkonzepte beschließen.
Im nächsten Schritt werden alle ehrenamtlichen Mitarbeitenden, die mit Kindern und Jugendlichen zu tun haben, sowie alle Kirchenvorstände vierstündige Schulungen zur Prävention sexualisierter Gewalt durchlaufen. Die hauptamtlichen Mitarbeitenden haben diese Schulung bereits im Frühjahr 2024 absolviert.
Sachstand der Klimaschutz-Arbeitsgruppen
Im nächsten Tagesordnungspunkt stellten die im Februar einberufenen Arbeitsgruppen zur Entwicklung eines Klimaschutzkonzeptes den aktuellen Sachstand in ihren jeweiligen Themenbereichen dar. Dabei soll unter anderem in allen Gemeinden eruiert werden, auf welchen Flächen Photovoltaik-Anlagen sinnvoll erscheinen.
Woche der Diakonie mit Filmabend
In ihrem Bericht über die Arbeit des Diakonieausschusses der KKS stellte Pastorin Heike Kircher das Programm der diesjährigen Woche der Diakonie vor, die niedersachsenweit unter dem Motto „Raum geben #aus Liebe“ Anfang September stattfinden wird. Ein Filmabend mit Austausch und Imbiss in der Turmkapelle der St. Petri Kirche wird am Freitag, dem 3. September um 18.30 Uhr in Buxtehude den Auftakt machen. Es folgt ein Stand auf dem Wochenmarkt am Samstag in Buxtehude sowie der Gottesdienst zum Diakoniesonntag am 4. September um 10.00 Uhr in der St. Petri Kirche. Dort werden die neuen Mitarbeitenden des Diakonieverbandes für ihren Dienst gesegnet. Außerdem ist ein nichtöffentliches Treffen der Diakonieverantwortlichen mit Mitarbeitenden der Stadt Buxtehude geplant.
Christa Haar-Rathjen