Kundgebung für Demokratie und Menschenrechte in Buxtehude
Wie in vielen Städten fand am vergangenen Wochenende in Buxtehude eine Kundgebung unter dem Motto "Buxtehude steht auf für Demokratie und Menschenrechte" statt. Rund 2000 Menschen hatten sich aus dem ganzen Landkreis Stade und darüber hinaus am Has´-und-Igel-Brunnen versammelt. Anlass für die durch ein breites Spektrum an Parteien, Vereinen, Verbänden und Religionsgemeinschaften getragene Veranstaltung war die Teilnahme eines Buxtehuder Kreistagsabgeordneten an der durch correctiv.org publik gewordenen Veranstaltung in Potsdam.
Unter den Demonstrierenden waren auch zahlreiche Christinnen und Christen. Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Buxtehude (ACK), in der sich die beiden evangelisch-lutherischen Gemeinden St. Petri und St. Paulus in ökumenischer Verbundenheit mit weiteren Buxtehuder Kirchen engagieren, gehörte zu den Initiatoren der Kundgebung. Regionalbischof Hans Christian Brandy nahm als Vertreter des Sprengels Stade und der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers an der friedlichen Demonstration teil.
Für die ACK sprach ihr Vorsitzender, Superintendent Martin Krarup: „Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit. Manche wollen uns darum glauben machen, die freiheitlich-demokratische Grundordnung sei einfach nur ein Modell unter vielen, eine Anekdote der Geschichte. Aber das stimmt nicht. Das, worauf unsere Demokratie baut, ist viel älter. Die Bibel – und natürlich nicht nur sie – ist voll von der Sehnsucht der Menschen nach Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit. Die Werte, auf denen unser Gemeinwesen baut, sind tief in der Menschheit verwurzelt. Aber zu lange haben wir sie einfach für gegeben angesehen – wir müssen uns für sie einsetzen. Gemeinsam mit allen, denen die Demokratie am Herzen liegt.“
Zuvor hatte Landesbischof Ralf Meister die Mitarbeitenden in allen Einrichtungen und Kirchenkreisen dazu ermutigt, sich durch die Teilnahme an friedlichen Demonstrationen für die Demokratie einzusetzen. In einer Presseerklärung heißt es: „In Artikel 5 unserer Kirchenverfassung sind wir aufgerufen, als Christinnen und Christen Mitverantwortung für die Gestaltung des demokratischen Gemeinwesens zu übernehmen. (…)
Gesellschaftlicher und politischer Rechtsextremismus widerspricht fundamental den christlichen Grundüberzeugungen und Maßstäben.
So bestärken wir Sie darin, unmittelbar zu helfen, wenn Menschen von rechtsextremen Positionen und Parolen in ihrem Leben beeinträchtigt oder bedroht werden.
Wir ermutigen Sie, an friedlichen Demonstrationen als Vertreterinnen und Vertreter unserer Kirche teilzunehmen und sich regionalen Bündnissen anzuschließen.
Wir bitten Sie, sich für friedlichen Protest zu engagieren und auch in den Sozialen Medien zur friedlichen Diskussion beizutragen. Es ist wichtig, das Gespräch auch mit denen nicht abreißen zu lassen, die sich demokratiekritisch oder -feindlich äußern.
Lasst uns gemeinsam im Gebet vor Gott stehen. „Suchet der Stadt Bestes … und betet für sie zum HERRN; denn wenn’s ihr wohlgeht, so geht’s euch auch wohl.“ (Jer. 29,7). Das ist unsere Hoffnung. Daran halten wir fest.“